Landschaftsverband Rheinland - Qualität für Menschen

LVR-Archäologischer Park Xanten
LVR-RömerMuseum

Stadtmauer und Tore

Kurz nachdem die römische Siedlung die Stadtrechte einer Colonia erhielt, begann man mit dem Bau einer großen Stadtmauer. Trotz ihres wehrhaften Charakters diente diese Mauer weniger als Umwehrung gegen Feinde. Vielmehr war sie ein Symbol römischer Macht und Kultur an der germanischen Provinzgrenze.

Wegen Sanierungsarbeiten ist das rekonstruierte nördliche Stadttor (Burginatiumtor) bis auf Weiteres nicht zugänglich. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Die Innenseite der  rekonstruierten Stadtmauer. Einer der zwei Türme des rekonstruierten Nordtores in starker Unteransicht. Die Winden zum Heben und Senken des hölzernen Torgitters im Nordtor.

Repräsentativ, trotzdem wehrhaft: Auch Zinnen und Brüstungen gehören zur Stadtmauer der Colonia.

Die Errichtung der Stadtmauer war das größte Bauprojekt der jungen Colonia: Das Bauwerk maß über sechs Meter in der Höhe und umfasste mit einer Länge von 3,4 Kilometern die gesamte Stadtfläche. An den Stellen, an denen die Hauptstraßen in die Stadt führten, baute man drei große, besonders repräsentative Tore. Dazwischen lagen insgesamt 22 Türme. Heute sind im APX neun Türme, einige Abschnitte der Mauer und das große Nordtor rekonstruiert.

Die imposante Stadtmauer mit drei von insgesamt neun rekonstruierten Türmen.

Die Stadtmauer: Demonstration römischer Macht und Kultur an der germanischen Provinzgrenze.

Bei den Ausgrabungen an der östlichen Stadtmauer stellte sich heraus, dass die Fundamente je nach den Bodenverhältnissen unterschiedlich ausgeführt worden waren. Im nördlichen Abschnitt war das Fundament über drei Meter breit. Es wurde auf Eichenpfählen gegründet, die man zur Festigung des weichen Bodens in den Untergrund gerammt hatte. Die Untersuchung ihrer gut erhaltenen Jahresringe ergab, dass die Eichen im Winter 105/106 nach Christus gefällt wurden, also wenige Jahre nach der Ernennung zur Colonia. Im Süden war das Fundament schmaler und hatte dafür kräftige Vorlagen, die den Wehrgang trugen. Dieser Abschnitt ist heute rekonstruiert und für Besucherinnen und Besucher wieder begehbar.

Die Rekonstruktion der Stadtmauer entspricht in Material und Bautechnik dem römischen Vorbild. Sie besteht aus zwei gemauerten äußeren Schalen aus handlichen Steinquadern, deren Zwischenraum mit einem Gemisch aus Kalkmörtel und Bruchsteinen angefüllt wurde. So ließ sich wertvolles Steinmaterial sparen. Zur Verstärkung der Mauer hatte man auf der Stadtseite teilweise einen Erdwall angeschüttet. Auf der Mauerkrone verlief ein Wehrgang mit zinnenbesetzter Brüstung. Von hier aus konnte man bis auf die Sohle der Spitzgräben sehen, die als Annäherungshindernis auf der Feldseite ausgehoben worden waren.

Auch die Mauertürme sind begehbar rekonstruiert. Drei von ihnen weisen wie in der Antike eine Durchfahrt auf, durch die Menschen und Fuhrwerke von der Hafenseite aus in die Stadt gelangen konnten. Einer dieser Tortürme ist heute der Parkeingang Hafentempel.

Das rekonstruierte Nordtor mit Graben und Kanaleinstieg. Das hölzerne Torgitter im Nordturm.

Das rekonstruierte Nordtor: Eintritt in die römische Welt.

Der große Torbau an der nördlichen Stadtmauer ist eine dreigeschossige Anlage, die von zwei mächtigen Türmen flankiert wird. Über steile Holztreppen in den Türmen gelangt man, vorbei an den Winden für die schweren Fallgitter, nach oben auf die offene Plattform des Torbaus. Hier in luftiger Höhe bietet sich ein schöner Ausblick über das gesamte Parkgelände mit Hafentempel, Herberge, Amphitheater und dem LVR-RömerMuseum. Im Hintergrund reicht der Blick vorbei am Xantener Dom bis zum Höhenzug des Fürstenberges, auf dem das erste Legionslager stand, mit dem die römische Geschichte Xantens vor über zweitausend Jahren begann.

Auch auf, oder besser gesagt unter dem Boden lässt sich am Nordtor einiges entdecken. Dort verlief zwischen den Fundamenten einer der Hauptkanäle, der die Abwässer aus der städtischen Kanalisation in den Stadtgraben leitete. Ein gut dreißig Meter langes, unterirdisches Teilstück dieses gemauerten Kanals ist heute rekonstruiert. Kinder (oder Erwachsene, die den Kopf etwas einziehen) können hier im Rahmen einer Führung unter die Erde steigen und sich zum Ausstieg am anderen Ende vorwagen.

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