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Sechs Schiffe hat das Team der Schiffbauer bislang im APX gebaut. Das Zelt mit den ausgestellten Schiffen und der Betrieb in der Werft sind wieder für Besuche geöffnet - schauen Sie herein!
Viele Hände - ein Werk
Die Arbeiten an der
Zuletzt wurden in der Holzwerkstatt 24 Schilde, die ursprünglich auf dem Bordwänden zum Schutz der Soldaten befestigt waren, rekonstruiert. Aktuell wird das Schiff mitsamt den farbenprächtig bemalten Schilden im Rahmen der archäologischen Landesausstellung „Roms fließende Grenzen" präsentiert.
Ein sechstes Schiff steht bereits kurz vor der Fertigstellung. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Pünte, ein kleines Arbeitsboot und Fährschiff nach einem Fund aus den Niederlanden (De Meern 6).
Zuvor war von 2016 bis 2017 die
in der Werft rekonstruiert worden, ein römischer Lastensegler aus dem späten 3. Jahrhundert. Ihr historisches Vorbild stammt aus Mainz. Mit 18 Metern Länge und fast vier Metern Breite übertrifft sie die zuvor im APX rekonstruierten Schiffe deutlich. Segelschiffe dieser Art waren vielseitig einsetzbar und dienten vorwiegend dem Transport von Soldaten und Ausrüstung. Die Minerva Tritonia wurde Anfang 2018 schwimmtüchtig kalfatert und hat im Sommer zweiwöchige Testfahrten auf der Xantener Südsee erfolgreich absolviert.Die Minerva Tritonia vor dem Transport zur Testfahrt - hier noch ohne Segel
In der Saison 2015 entstanden die Rekonstruktionen der beiden Einbäume
. Die bei Zwammerdam in den Niederlanden gefundenen Boote wurden vermutlich beim Fischfang auf dem Rhein eingesetzt. Während Philemon als fast elf Meter langes „Mutterschiff“ mit Setzbord, Spanten und Mast ausgestattet war, ist Baucis nach bisherigen Erkenntnissen ein umgebauter Einbaum, der von einem anderen Boot oder Schiff als Behälter für lebende Fische mitgeschleppt wurde. Auch Philemon und Baucis überstanden ihren ersten Test auf der Xantener Südsee mit Bravour.Gestartet war das Projekt im APX 2014 mit dem detailgetreuen Nachbau der
, der modernen Schwester des römischen Plattbodenschiffes aus Xanten-Wardt. In zehnmonatiger Bauzeit entstand das Schiff in liebevoller Handarbeit in der Werft am LVR-RömerMuseum. Nachdem die Schiffsbauer letzte Hand anlegt hatten, zeigte sich der Nachbau 2015 bei Testfahrten auf der Lippe bei Dorsten allen Anforderungen gewachsen.Die Minerva Tritonia auf der Xantener Südsee
Der APX und das LVR-Integrationsamt nutzen das Projekt für eine neue und langfristig angelegte Kooperation zur betrieblichen Ausbildung von jungen Menschen mit einer Schwerbehinderung. Seit 2014 wurden Schülerinnen und Schüler mit Beeinträchtigung, Schulabgängerinnen und -abgänger mit Schwerbehinderung oder Beschäftigte einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Langzeitpraktika fachlich und individuell qualifiziert und so im weiteren Verlauf an eine betriebliche Ausbildung herangeführt. Um diese berufliche Qualifikation direkt vor Ort anbieten zu können, wurde eine integrative Holzwerkstatt in der Werft aufgebaut, in der seit 2017 junge Auszubildende als Fachpraktiker für Holzverarbeitung ausgebildet werden.
Die Anschlussstelle „Schule – Beruf“ ist für das LVR-Integrationsamt ein besonders wichtiges Handlungsfeld: Behinderungsgerechte betriebliche Ausbildungsmodelle sind nämlich nach wie vor Mangelware, obwohl für viele junge Menschen mit Behinderung eine theoriereduzierte Ausbildung möglich wäre. Als Partner von schwerbehinderten Menschen im Arbeitsleben und ihrer Arbeitgeber fördert das LVR-Integrationsamt das Schiffsbauprojekt mit 100.000 Euro. Die dauerhaft eingerichtete Integrationsabteilung „Holzwerkstatt“ wird außerdem durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales aus Mitteln des Bundesprogramms „Inklusionsinitiative II - AlleImBetrieb" gefördert.
Viele Hände, ein Werk: Schiffbaumeister Kees Sars (Mitte) und zwei Jugendliche aus seinem Team
Die Arbeiten in der Werft sind von März bis voraussichtlich Ende Oktober immer montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr zugänglich. An Wochenenden und Feiertagen ruhen die Arbeiten.
An den folgenden Tagen der offenen Werft arbeiten der Schiffsbaumeister und sein Team auch sonn- bzw. feiertags von 11 bis 17 Uhr vor Publikum:
Die 90-minütige Führung „Vom Einbaum zum Segelschiff" in der Schiffswerft ist für Gruppen bis 15 Personen zum Preis von 60 Euro buchbar über
Besucherservice Xanten
Tel. +49(0)2801 988-9213
xanten@kulturinfo-rheinland.de