UNESCO-Welterbe Niedergermanischer Limes

Die römische Grenze am Rhein, der so genannte „nasse Limes“, ist eine von vielen Außengrenzen des römischen Reichs. Zwischen Schottland und Nordafrika, Spanien und dem Nahen Osten gab es eine Vielzahl von Anlagen, mit denen die Römer ihr Imperium sicherten. Der Niedergermanische Limes war die älteste und am längsten existierende Grenze. Sie bestand rund 400 Jahre lang. Seit 2021 ist der Niedergermanische Limes eine UNESCO-Welterbestätte.

Die Colonia Ulpia Traiana als Bestandteil des UNESCO-Welterbes

Am 27. Juli 2021 wurde das Gebiet der römischen Stadt Colonia Ulpia Traiana vom UNESCO-Welterbekomittee als Bestandteil der „Grenzen des Römischen Reichs - Niedergermanischer Limes" ins Erbe der Menschheit aufgenommen.

In der Reihe der archäologischen Fundplätze zwischen Katwijk an der Nordsee und Remagen handelt es sich bei der Colonia Ulpia Traiana, dem römischen Xanten, um die einzige römische Stadt im UNESCO-Welterbe. Durch ihre Nähe zum großen Legionslager Vetera castra und ihre Lage direkt an der Rheingrenze war die Zivilstadt militärisch geprägt.

Die Verbindungen der Zivilstadt mit dem Militär waren vielfältig, sei es als Veteranenkolonie oder als Stützpunkt für die Rekrutierung neuer Soldaten. Die gut erhaltene Limesstraße aus dem 1. Jahrhundert führte mitten durch das spätere Stadtgebiet, während der mehrfach ausgebaute Hafen über Jahrhunderte als Basis für die Versorgung der römischen Standorte am Rhein diente. Nach der Zerstörung der Colonia Ulpia Traiana um 275 nach Christus entstand eine große Festung im Zentrum der alten Stadt. Sie war von erheblicher Bedeutung für die Grenzsicherung im 4. Jahrhundert.